NSK State Lipsk

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Catalog 1st NSK Folk Art Biennale ‘Past - Present -Future’
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Catalog 1st NSK Folk Art Biennale ‘Past - Present -Future’

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STAATSKUNST AUF DEM VORMARSCH / STATE ARTISTS ON THE MARCH

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Die Vorhersage der Zukunft durch Aufarbeitung der Vergangenheit

Alexander Nym

Eine massive Häufung von Veranstaltungen und Ausstellungen in Leipzig feierte den 30sten Geburtstag der kontroversen Bewegung „Neue Slowenische Kunst“, die für ihre eklektischen Gegenüberstellungen ikonischer und historischer Signifikanten bekannt ist, welche sie aus dem Zeichenbestand der (Kunst-)Geschichte, Religion, Popkultur und politischen Ideologien beziehen.

VERGANGENHEIT

Ende April und Anfang Mai 2014 wurde Leipzig mittles dreier zeitgleich stattfindender Ausstellungen zum besetzten Staatsterritorium des virtuellen NSK Staats in der Zeit erklärt:
„NSK: Past – Present – Future // 1984 – 2014 – 2045“ dokumentierte die Entwicklung und Geschichte der Künstlervereinigung Neue Slowenische Kunst, während die NSK-Gründergruppe Irwin in der (im historischen Geleriegebäude Kultúrny dom präsentierten) Ausstellung „State In Time“ fotografische Dokumentationen von NSK Staatsaktionen und -performances zeigte. Die maßgebliche (und beeindruckendste) Ausstellung war jedoch die erste NSK Folk Art Biennale, bei der Kunstwerke von mehr als 30 Künstler(inne)n zu sehen waren, die entweder Bürger des NSK Staats sind oder sich mittels Themen, Ästhetik und/oder Arbeitsprinzipien mit dem Staat verbunden fühlen. „Past – Present – Future“ und die Biennale waren in der großen Werkschau-Halle auf dem berühmten Gelände der Spinnerei zu sehen, auf dem sich eine große Zahl weiterer Galerien, Werkstätten, Ateliers und Ausstellungsräume befindet, von denen die Werkschau-Halle die größte ist. Unter diesen befindet sich auch die Galerie Eigen+Art, die aus der Künstlergruppe hervor ging, die während der Spätphase der DDR in den Räumen des später zum Kultúrny dom unfunktionierten Hauses arbeiteten und ausstellten, welches sich im quirligen Kiez von Connewitz im Süden von Leipzig befindet.

Die Ausstellungen waren überaus erfolgreich; hunderte Menschen versammelten sich bei der Eröffnung der bis dato umfassendsten und monumenalsten Schau NSK-inspirierter Arbeiten am 25. April, darunter NSK-Bürger, Diplomaten, Aktivisten und Künstler, die u.a. aus New York und sogar Japan angereist waren. Am zweiten Tag fand ein Symposium statt, das mit einem Vortrag des NSK-Chronisten und Theoretikers Alexei Monroe eingeleitet wurde, dessen Nachschlagewerk über „Laibach & NSK: Die Inquisitionsmaschine“ kurz zuvor, zeitgleich mit der Veröffentlichung des jüngsten Laibach-Albums „Spectre“, auf deutsch und französisch erschienen war. Der Vortrag über die Frühphase Laibachs und die Gründung der NSK wurde von einer Performance von NSK-Bürgerin EA 011665 ergänzt, die stoisch Gemüse klein schnitt, wobei sie eine Schürze mit einem NSK-artigen Kreuz trug. Darauf folgte eine Präsentation von Botschafter Bertrand Thibert aus Lyon, der den Vorschlag zu Gehör brachte, der NSK Staat könne durch ein (gegenwärtig noch hypothetisches) Abkommen mit der Republik Slowenien zu internationaler Anerkennung gelangen, das auf dem Lateranvertrag basieren könnte, welcher die Verhältnisse zwischen Vatikanstaat und Italien regelt. In der offenen Diskussionsrunde, die dem Vortrag folgte, wurden verschiedene Themen im Zusammenhang mit dem NSK-Staatsprojekt diskutiert, wie „Der Staat als Gesamtkunstwerk und soziale Skulptur“, oder NSKs Umkehrung der historischen Prozessualität von Staatenbildung. Die Debatten wurden durch die kurzfristige Absage von HGB-Professor Dieter Daniels leicht getrübt, welcher eingestand, sich unwohl mit den Begriffen „Volk“ und „Ethnie“ zu fühlen, die in Deutschland aufgrund ihres Missbrauchs durch (sowohl historische als auch zeitgenössische) rechte und (Neo-)Nazi-Kreise problematischere Assoziationen mit sich bringen als anderswo.
Umsomehr Grund für den NSK-Staat, diese Begriffe zu besetzen, sich anzueignen und im gegenseitig inklusiven Feld geteilter transnationaler Kultur zu definieren (wie Laibachs Repräsentationen slowenischer Kultur als Amalgam aus Balkan-, slawischen, deutschen und österreichischen Einflüssen exemplifizieren).
Weitere Teilnehmer der Gesprächsrunde waren Charles Lewis, der einen Vortrag über die Aktivitäten von NSKNY hielt, und drei Mitglieder von Irwin, die tiefe Einblicke in die Ideen und Konzepte hinter den ursprünglichen Grundlagen des Staates gewährten. Beschlossen wurde der Tag mit einem bescheidenen, inoffiziellen Staatsempfang im Innenhof des Kultúrny dom, wo es Getränke und Gegrilltes gab.

Vereinzelt tauchte die Frage auf, weshalb in einem angeblich anonymen Kollektiv die Namen einzelner Künstler neben den Arbeiten angebracht worden waren. Das Vorhandensein solch individueller Zuordnungen mag man als unpassend zum Kern der NSK-Haltung zugunsten der freiwilligen Ablehnung des Ego und der persönlichen Subjektivität auffassen, doch dies wäre eine unzutreffende Rückkopplung von Ursache und Wirkung. Um die Einhaltung unseres erklärten Ziels zu gewährleisten, eine Show zu präsentieren, die der Messlatte der künstlerischen Qualität in den Arbeiten der ursprünglichen NSK-Gruppen nahekommen (oder sie gar übertreffen) würde, wurde eine passive/aktive Doppelstrategie angewandt: Parallel zum online veröffentlichten Aufruf zur Teilnahme, der die Bürger und Bergerinnen aufforderte, sich förmlich mit ihren Arbeiten zu bewerben, kontaktierten wir unsererseits profilierte KünstlerInnen, von denen bekannt oder wahrscheinlich war, dass sie mit NSK sympathisierten, und fragten um deren Teilnahme an. So konnten wir Beiträge einer, wenn man so will, bereits etablierten Meritokratie mehr oder weniger bekannter KünstlerInnen sicherstellen, während das allerbeste aus den passiv erhaltenen Bewerbungen ausgewählt wurde, die von Bürgern aus aller Welt eintrudelten. Ob jene Individuen sich im Besitz eines NSK-Ausweises befanden, war von geringerer Wichtigkeit, da die Übereinstimmung mit und die Loyalität gegenüber den Arbeitsprinzipien der NSK wichtiger eingestuft wurde, als die Frage der Einbürgerung. In nicht wenigen Fällen hat eine ambivalente Mischung aus Neugier und Zurückhaltung Individuen (u.a. den Verfasser) manchmal für Jahre davon abgehalten, sich einen NSK-Ausweis zuzulegen, bis die konzeptuelle Komplexität, die den NSK Staat strukturiert, so stark und klar hervor getreten war, dass die Annahme, es handle sich dabei nur um ein Anhängsel des berüchtigten Rufs von Laibach, widerlegt war. Bedingt durch die (mitunter verzerrte und verzerrende) Wahrnehmung von NSK als Pop-Phänomen im Gefolge des internationalen Erfolgs von Laibach gestanden einige Individuen ein, dem Beitritt zu etwas, das ebensogut ein (wenn auch ungewöhnlicher) Fanclub hätte sein können, zögerlich gegenüber gestanden zu haben. Erst in den letzten zehn Jahren ermöglichten von Bürgern initiierte Aktivitäten weiterführende Einblicke in unterschiedliche Aspekte des Staates, was diesen (wie auch seine Attraktivität) weiter ausdifferenzierte und seine öffentliche (Re)Präsentation verstärkte, insbesondere in den Augen von jenen, die halbwegs mit Laibach, Irwin & co vertraut waren, wodurch sich die Verhältnisse zwischen (imaginierten) Assoziationen vom Staat als suprematistischer Struktur, seinen Bürgern als fleischlichen Repräsentanten, und den (selbst-)ernannten Staatskünstlern in Bewegung brachte – auch wenn von den Gründergruppen manche ihre Bindungen zum Staat gekappt haben: Noordung, ehedem die NSK-Theatergruppe, haben 2005 formal ihren Abschied von NSK verkündet, und während des ersten NSK-Bürgerkongresses 2010 in Berlin erklärte der NSK Staat seine Unabhängigkeit von der ursprünglichen NSK-Bewegung, trotz der Loyalität der Bürgerschaft zu ihren Prinzipien. Laibach begründeten bei der selben Veranstaltung ihre formale Dissidenz vom Staat damit, nur einem nicht existenten, utopischen Staat als Staatskünstler dienen können.
Ungeachtet der Natur der Verhältnisse einzelner Künstler zum Staat, war es die Qualität der eingereichten Arbeiten, die darüber entschied, ob das Kuratorium des NSK Staat Lipsk (der sorbische Name Leipzigs) die Teilnahme an der Biennale gestattete, welches über den Auswahlprozess in anonymer und kollektiver Weise, aber quasi-totalitär/diktatorisch wachte. Anfangs verlangten die Teilnahmekriterien von den Künstlern, im Rahmen der Folk Art Biennale anonym zu bleiben; nur ihre Ausweisnummern sollten im Zusammenhang mit den ausgestellten Werken zu sehen sein. Da jedoch nicht alle Teilnehmenden der oben ausgeführten Gründe wegen im Besitz eines NSK-Ausweises waren oder sind, wurden in den meisten Fällen die Namen der SchöpferInnen anstelle der Passnummern benutzt. Obwohl dies manchen angesichts dem im frühen Laibachkunst-Manifest „10 Punkte der Zusammenkunft“ ausgeführten Anonymitätsprinzips widersprüchlich vorkommen mag, ist es dennoch eine Anerkennung der Tatsache, dass jedes Kollektiv aus Individuen mit individuellen Bezeichnungen besteht, und diese zu benutzen, um die ErschafferInnen mit ihren Werken zu verknüpfen, erscheint legitim, wenn man in Betracht zieht, dass ein so ambitioniertes und monumentales Projekt wie die erste NSK Folk Art Biennale ohne die Unterstützung und den Enthusiasmus aller Beteiligten unmöglich gewesen wäre, die mittels der Verbreitung der Ausstellung in ihren Foren, Blogs und Webseiten öffentliche Präsenz erzeugten, die weit über die Mund-zu-Mund-Propaganda der NSK-bezogenen Kanäle hinaus Aufmerksamkeit bei kunstinteressiertem Publikum erzeugten, das (noch) nicht mit der Geschichte von NSK vertraut ist.
Tatsächlich zog der Spinnerei-Frühjahrsrundgang am 3. und 4. Mai wie üblich mehrere Tausend BesucherInnen an, von denen die meisten noch nie in so direkter und überwältigender Weise mit NSK (und dem Staat) in Berührung gekommen waren und, anders als bei „gewohnten“ (auch Gruppen-)Ausstellungskonzepten und (westlichen) Kunstmarktkonventionen mit den Exponaten sowie den KünstlerInnen interagieren konnten, von denen viele bei der Eröffnung wie auch den Rundgangstagen anwesend waren und im Gespräch Erklärungen und Einführungen in NSK und den NSK-Staat offerierten, was die öffentliche Präsenz und Wahrnehmung des Staatsprojekts aufs effektivste multiplizierte. Nie zuvor hatte es eine derart umfangreiche und beeindruckende Sammlung von NSK Folk Art zu sehen gegeben, erst recht keine mit mehreren tausend Besuchern innerhalb weniger Tage: Die Schätzungen bewegen sich zwischen zwölf- und zwanzigtausend.

Während der vielen Besuchergespräche in diesen Tagen stellte sich heraus, dass selbst jene, die über Vorkenntnisse zu NSK, Laibach und/oder Irwin verfügten, sich kaum der konzeptionellen Tiefe und eklektischen Breite des intellektuellen und künstlerischen Repertoirs des NSK-Staats bewusst waren. Viele waren von der unerwarteten Pracht und deutlichen Andersartigkeit  der Ausstellung beeindruckt, die deutlich mit den parallel auf dem Spinnereigelände stattfindenden Ausstellungen von EinzelkünstlerInnen kontrastierten, welche sich stärker an den kommerziellen Konventionen des Kunstmarktes orientierten. Die Werkschau-Halle bietet während der Rundgänge normalerweise Sonderausstellungen und erhält daher erhöhte Aufmerksamkeit von Kunstfreunden, von denen viele (erneut) durch die dokumentarische Sektion „Past – Present – Future“mit der NSK-Historie in Berührung gebracht wurden, welche die wichtigsten Ereignisse der über 30jährigen Geschichte präsentierte, ergänzt mit Laibach-, Irwin-, Noordung-, Novi Kolektivizem-, Graditelji (NSK-Architekturabteilung) und staatsbezogenen Exponaten. Angesichts der Publikumskommentare und -fragen darf angenommen werden, dass einige der beeindruckten BesucherInnen eine Neuverortung von NSK in der Kunstwelt vollziehen und sich stärker mit den Komplexitäten der NSK-Geschichte befassen werden, was schließlich zu vermehrter Auseinandersetzung mit dem NSK Staat führen wird, wodurch dessen supranationale Präsenz und Relevanz erweitert wird – was möglicherweise sogar die Realisierung einer zweiten NSK Folk Art Biennale beinhalten könnte. Von Beginn an hatte der NSK Staat Lipsk den Beschluss gefasst, nur diese eine Ausstellung zu organisieren, und damit die Basis für zukünftige Versuche bereit zu stellen, das zu wiederholen, was in Leipzig begonnen wurde.
Die Messlatte liegt hoch, sowohl in Bezug auf Quantität als auch Qualität der Ausstellung, doch zukünftige Organisatoren befänden sich in der bequemen Position, sich auf den kritischen Erfolg, die Kontakte und die Reputation berufen zu können, die diese erste Biennale verbuchen konnte.

GEGENWART

Die meta-kulturelle Funktion von NSK als Behälter für geschichtliche Referenzen in Kombination mit künstlerischen Psychoanalysetechniken, die sich der Traumata der Vergangenheit annehmen, wurde beeindruckend deutlich in den Arbeiten der Künstlergruppen Neue Debrecenische Kunst aus Ungarn und Riefenstahl (Deutschland). Letztere erkundet seit zwanzig Jahren die Potenziale und Assoziationen einer „Neuen Sorbischen Kunst“; ein Begriff, der zufälligerweise auch in der kürzlich erschienenen 20. Ausgabe des Alternativkultur-Magazins ZONIC auftaucht, welches vom Lipsk-Co-Kurator Alexander Pehlemann herausgegeben wird. Weder Pehlemann noch Riefenstahl hatten zuvor voneinander und ihrem gemeinsamen Interesse an einer Neuen Sorbischen Kunst gewusst, aber es ist sehr wahrscheinlich, dass die gegenseitige Bekanntschaft dank Riefenstahls Teilnahme an der Folk Art Biennale weitere Variationen dieses Themas hervorbringen wird.

Die fortschreitende Diversifikation und Proliferation der NSK-Herangehensweise and Techniken und Ästhetik ist auch im Logo der Gruppe NSK Nürnbach-Laiberg sichtbar, einer Zweigstelle des NSK-Staats, der in der fränkischen Metropole Nürnberg beheimatet ist. Ihr Logo ist auf ein Schild aufgebracht, das den offiziellen Ortseingangsschildern deutscher Kommunen nachempfunden ist, und kombiniert tradtitionelle NSK-Insignien mit speziellen regionalen Signifikanten wie der Silhouette der Nürnberger Burg (anstelle der drei Gipfel des Berges Trivlav, einem slowenischen Nationalsymbol), dem Signum Albrecht Dürers (sowie seinem winzigen Porträt) und dem Logo des stillgelegten Versandhauses Quelle: einer ausgestreckten Hand, die für Jahrzehnte als Firmenlogo fungierte, obwohl sie dem Vernehmen nach einer Geste nachempfunden ist, die zur Gründungszeit von Quelle in den 1930er Jahren in Deutschland sehr in Mode war.
Solche Details und Anspielungen sind in der Ausstellung zahlreich vertreten, und trotz der gelegentlich bedrohlichen oder düsteren Darstellungen oder der kontroversen politischen Themen, waren die beobachtbaren Publikumsreaktionen weniger schockiert oder entrüstet, als beeindruckt und fasziniert. Im Unterschied zu den Skandalen, die die Appropriationen, Referenzen und Gegenüberstellungen erzeugten, als NSK und Laibach mit ihren frühen Aktivitäten an die Öffentlichkeit traten, könnte man zu dem Schluss kommen, dass derartig kontroverse Bildsprache heutzutage eher als gedankenvoll gestaltete Kommentare über (und damit Erinnerungen an) die Beziehungen zwischen Kunst und Ideologie, Subversion und Macht wahrgenommen werden, als dass sie als reine Provokation um der Provokation willen abgetan würden.

Während die Natur von NSK als Gesamtkunstwerk gründlich erforscht worden ist, ist ihre Funktion als Kollektivgedächtnis (nicht nur) europäischer Nationalerzählungen und der Schrecken, die ihre maßlos übertriebenen Versionen hervorgebracht haben, bislang nur angedeutet worden. Die zurschaugestellte internationale Konstellation von Künstlern bei der ersten NSK Folk Art Biennale ist eine eindrucksvolle Demonstration der transzendenten Verlockung, die der NSK-Herangehensweise an kleinere (oder unterdrückte) quasi-nationale Narrationen in Bezug zu ihrer Wiederentdeckung auf der globalen Bühne innewohnt, und die nach Anerkennung und gleichen Rechten angesichts kolonialistischer Supermächte und (Allianzen) etablierter Nationalstaaten verlangen. Jede® einzelne von ihnen, ungeachtet ihrer räumlichen Ausdehnung oder der Anzahl ihrer Einwohner, trägt zur historischen Leinwand von NSK bei und sind in ihrer Gesamtheit Bestandteil der totalitären Monstrosität, die der NSK-Staat ist, dessen Kunst weit weniger codiert ist, als es manchmal den Anschein haben mag. In der Tat ist recht offenlichtlich, dass die ständigen Verweise auf drastische Polit-Symbolik ebenso Re-Präsentation ist, ein Durcharbeiten der mit ihr assoziierten Traumata, wie sie eine Warnung gegen die Konsequenzen sind, die sich aus ihrer Verdrängung als Tabu ergeben können (eine allzu verführerische Methode, mit unbequemen Themen „fertig zu werden“, die zu deren Gärung und schließlich ihrer eventuell schädlichen Wiederauferstehung aus den Tiefen des unterdrückten, unbewussten Gedächtnisses beiträgt).

Als ultimative Totalität nimmt der NSK-Staat (als Manifestation seines „immanenten immerwährenden Geistes“) konsequenterweise die metaphysische Position Gottes ein, im Sinne von: „Es gibt nichts, das nicht in mir ist“. Daher war es nur logisch, dass die transnationalistisch überarbeitete Auffassung slowenischer Identität auf die Weltbühne übergreifen würde und sich in etwas verwandeln würde, das jede reduktionistische oder essenzialistische vorgefasste Meinung über „das Slowenische“ übersteigt. „Slowenisch“ ist daher zu einem wesentlich breiteren, global anwendbaren Begriff geworden, der die gleichermaßen anwesenden Auffassungen von lokalem/regionalem/nationalem Bewusstsein wie auch von supranationalen/globalen kulturellen Identitäten in sich vereint. NSK verweist damit nicht nur auf die gegenseitigen Abhängigkeiten unterschiedlicher kultureller Hintergründe, sondern zeigt durch ihre Praxis der kollektiven Unternehmungen und die Missachtung persönlicher/subjektiver Vorlieben zugunsten des größeren Unterfangens auch den Weg in die Zukunft, sowie die Rolle kultureller Signifikanten als Herolde einer Kunst, die „Fanatismus [ist], die Diplomatie verlangt.“
Ob der oder die jeweilige Künstler(in) im Besitz eines eigenen Ausweises ist, ist in dieser Hinsicht von untergeordnetem Belang, und die meisten noch nicht damit ausgestatteten Künstler(innen) machten von den am Einreisebürotisch ausliegenden Paßanträgen Gebrauch. Da nach der Zeitlogik des NSK-Staats jede/r Bürger/in implizit schon immer Staatsbürger/in war und für immer sein wird, ist die Frage, wann (im Bezug zu „objektiver“ Zeit) jemand die Staatsbürgerschaft verliehen bekommen hat, von eher bürokratischer Relevanz.
Jedenfalls sind solche Details unwichtig angesichts der umfassend totalitären, alles vereinnahmenden monolithischen Qualität der Herangehensweise des NSK-Staats an Kunst und Ideologie in Theorie und Praxis. Sowohl Bürger wie Nicht-Bürger sind der Wahrnehmung der Gruppen und Individuen, die (auch) mit (der original-)NSK und ihrer Kontextualisierung innerhalb einer holistischen Konstruktion sich unendlich ausbreitender, von NSK besetzter Raum-Zeit verbunden sind, ausgesetzt. Diese Tatsache wird auch implizit mit der augenzwinkernden Bemerkung in Laibachs Spectre-Parteibuch anerkannt: „Du kannst die Partei nicht verlassen, aber die Partei kann Dich verlassen.“ Dasselbe gilt für jede vergangene, gegenwärtige oder zukünftige Assoziierung mit dem NSK-Staat – jede® beteiligte Künstler(in) und jede beteiligte Gruppe ist unauslöschlich für immer gebrandmarkt, zum Guten wie zum Schlechten.
Ein Stempel in einem Ausweis dokumentiert diese Tatsache nur, besiegelt sie und ist die Bekanntmachung deiner Einwanderung in zuvor unbekanntes Territorium, das Du wieder verlassen kannst, oder das dich verlässt – aber deine Auseinandersetzungen mit ihm werden für immer ein Teil deines Selbst bleiben, so wie der Staat zeitweilig aus der Ausdehnung deines Körpers im Raum, seiner Tempreatur und seinen Molekülen, deinem Atem, deinen Worten Gedanken bestand. Der NSK-Staat ist gleichzeitig Parasit und umgekehrt Wirtskörper für seine Bürger. Seine offene, undefinierte und allumfassende Natur lädt zur Teilhabe ein, zur Reflektion, zum Konsum und, wie der Altar in der Werkschau-Halle sympathisch andeutet, sogar zur Anbetung. Der NSK-Staat transzendiert die Einengung des Konzepts vom Gesamtkunstwerk und lässt es hinter sich, um die (scheinbar größenwahnsinnigen) gottgleichen Ansprüche der klassischen Avantgarde aufzugreifen: eine neue utopische Welt zu imaginieren und nach ihrem Bilde durch die Transformation der Menschen, mit denen sie während dieser Mission in Berührung kommt, zu erschaffen; deren Wahrnehmungen und Gedankenprozesse zu verändern und sie somit in die sprichwörtlichen Neuen Menschen zu verwandeln, ohne materielle Gewalt, nur durch den Gebrauch der ästhetischen Logiken der Kunst und anspruchsvoller Ideen, wodurch ihr fortgesetztes Bestehen in einer Dynamik gegenseitigen Nutznießens gesichert wird. Tatsächlich ist dies weniger parasitär als symbiotisch.

ZUKUNFT

Nach der Beendigung der bislang umfangreichsten, abwechslungsreichsten und monumentalsten NSK-Volkskunst-Ausstellung folgte eine weitere Zusammenarbeit des NSK STAAT LIPSK mit seinem selbsterklärten Protektorat NSK Drzdzjany (einer Gruppe von Künstlern, Veranstaltern und allgemeinen NSK-Enthusiasten aus und um Dresden) als Bestandteil des jährlichen Bunte Republik Neustadt Festivals, bei dem im vorigen Jahr im BRN-Museum im Stadtteilhaus ein diplomatischer Empfang inklusive Fahnentauschzeremonie stattgefunden hatte. Die diesjährige NSK-Manifestation beinhaltete Kompaktausstellungen in einem Pavillon auf dem Hauptfestivalplatz (Lustgarten) und einer benachbarten Kunstgalerie, sowie öffentliche Ansprachen in jener, als auch in der Alternativkneipe „Trotzdem“ (die vom Staatskünstler Steffen Otto betrieben wird), wo im Anschluss NSK-bezogene Filme gezeigt wurden. Am Vortag des Festivals fand ein Symposium zum Thema Mikronationen statt, an dem u.a. der Ministerpräsident und der Außenminister der in Litauen gelegenen Künstlerrepublik Uzupis teil nahmen und mit dem NSK-Staat diplomatische Verbindung aufnahmen. Die Ergebnisse der Tagung wurden gesammelt, um als Basis für eine größere Konferenz in der Zukunft zu dienen.
Weitere Projekte und Ausstellungen sind in Planung.


STATE ARTISTS ON THE MARCH

Predicting the Future through reworking the Past

by Alexander Nym

A massive concentration of events and exhibitions in Leipzig celebrated the 30th anniversary of the controversial movement „Neue Slowenische Kunst“ (New Slovene Art) which is known for its eclectic juxtapositions of iconic and historic signifiers lifted from (art) history, religion, pop culture and political ideologies.

PAST

In late april and early may 2014, the city of Leipzig (Germany) was declared occupied territory by the virtual NSK State In Time by means of three exhibitions which took place simultaneously:
„NSK: Past – Present – Future // 1984 – 2014 – 2045“ documented the development and history of the 1980s Slovene artist association Neue Slowenische Kunst, while NSK founding group Irwin presented „State In Time“, a documentary exhibition featuring photographic evidence of NSK State actions and performances, at the historical gallery Kultúrny dom. The central (and most impressive) show however, was the 1st NSK Folk Art Biennale, displaying artworks by more than 30 artists who are citizens of the NSK State or associated with it by means of topics, aesthetics, and/or working principles. „Past – Present – Future“ and the Biennale were displayed next to each other in the vast Werkschau-Hall located on the famous Spinnerei-grounds which feature an impressive range of individual galleries, with the Werkschau-Hall being the largest and most spacious venue available for temporary exhibitions on a scale that surpasses those of the smaller institutions on the premises, including the famous Eigen+Art gallery which evolved from the group of artists who, during the late GDR years, used to work in what is now the aforementioned Kultúrny dom, located in the colourful neighbourhood of Connewitz in the south of Leipzig.

The success of these shows was smashing; hundreds of people attended what turned out to be the most comprehensive and monumental manifestation of NSK-inspired works at the opening night on april 25th, including NSK citizens, diplomats, activists and artists who had travelled to Leipzig from places as remote as New York or even Japan. The second day saw a symposium, beginning with a presentation by NSK chronicler and theorist Alexei Monroe, whose reference work on NSK and  Laibach (the music/art group that laid the foundation for NSK in the early 80s), „Interrogation Machine“, had just been published in German and French, coinciding with the release of Laibach’s latest album „Spectre“. The lecture about the early period of Laibach and the founding of NSK was augmented by a simultaneous performance by NSK citizen EA 011665, who was cutting vegetables adorned in an apron bearing a NSK-style cross. This was followed by a presentation by ambassador Bertrand Thibert from Lyon, who suggested that NSK State might receive international recognition by means of an (as yet hypothetical) agreement with the state of Slovenia based on the model of the Lateran treaty which defines the relations between the Holy See and Italy. In the open debate that followed, various questions pertaining to the NSK State project were covered, such as the State as Gesamtkunstwerk and social sculpture, or NSK’s inversion of the historical processuality of nation-building. The debates were slightly marred by the short-term cancellation of HGB (the Leipzig academy for design and book art) professor Dr. Dieter Daniels, who had admitted to feeling uneasy about publicly discussing terms like „Volk“ and „Ethnie“ which in Germany carry problematic associations due to their abuse by right-wing and (neo-)nazi circles both historic and contemporary. All the more reason for NSK State to occupy and appropriate those terms and define them within the mutually inclusive field of shared transnational culture (as exemplified by Laibach’s representations of Slovene culture as amalgamation of Balkan, Slav, German and Austrian influences). Other panelists were Charles Lewis who gave a presentation about the activities of NSKNY, and three members of Irwin, who provided in-depth insights into the ideas and concepts behind the original foundation of the State. The day concluded with a low-key inofficial state reception in the Kultúrny dom yard, where barbequeue and drinks were served.

There have been questions why, within a supposedly anonymous collective, individual artists’ names were mounted next to their works. While the presence of individual designations might be perceived as out of tune with the core NSK notion of voluntary denial of ego and personal subjectivity, this would mean an incorrect retro-correlation of cause and effect.
In order to assure the attainment of our declared goal of presenting a show that would not fall short of (or even surpass) the measure of artistic quality in the works of the original NSK groups, a passive/active double strategy was employed: While there was a public call published online, asking citizens to contribute and formally apply with their works, we simultaneously instigated contact with acclaimed professional artists certain or likely to be intrigued by or previously connected to NSK, asking for their participation. While the very best of the passively received applications from citizens all over the world was selected, we also ensured contributions from (if you will) an already established meritocracy of more or less renowned artists. Whether or not these individuals were in possession of a passport was of minor importance, as the compliance with and loyalty to the working principles of NSK were deemed of higher importance than the question of naturalisation. In quite a few cases, an ambivalent mixture of curiosity and constraint has withheld individuals (including this author) from obtaining their own NSK passports, sometimes for years, until the conceptual complexity by which the NSK state project is structured appeared clearer/stronger than the notion of it merely being  a kind of exotic appendix to Laibach’s infamous reputation. Due to the (sometimes distorting and distorted) perception of NSK as pop phenomenon in the wake of Laibach’s international success, some individuals admitted to having been reluctant to join what appeared to be a fan club, if an unusual one. Only since the last decade, citizen-based activity has increasingly provided insights into different aspects of the State, thus diversifying and broadening both its public (re)presentation as well as its appeal, especially to people already loosely familiar with Laibach, Irwin & co, shifting the relation between (imagined) associations between the State as a suprematist structure, its citizens as its representations in the flesh, and the appointed state artists, even though some of the founding groups have severed their ties to state-related activities: Noordung, formerly the NSK theatre group, have formally taken their leave from NSK State in 2005, and during the 1st NSK Citizens’ Congress in Berlin in 2010, the NSK State was declared independent of the original NSK movement while preserving the citizenship’s loyalty to its principles, and Laibach declared their formal dissidence from NSK State based on the idea that they could only serve a non-existing, utopian state as state artists.
Regardless of the nature of individual artists’ relations with the State, it was the quality of the work submitted that decided whether or not the participation was admitted by the curatorium of NSK Staat Lipsk (Lipsk meaning Leipzig in the Sorb language), who presided over the selection process in an anonymous and collective, yet quasi-totalitarian/dictatorial manner. The initial participation conditions required artists to remain anonymous within the context of the Folk Art Biennale; only their passport numbers were to be displayed next to their works. Yet, since not all artists were or are in possession of an NSK passport for the reasons outlined above, the actual names of the creators were used in most instances instead of anonymous passport numbers. Although this might strike some as inconsistent with the original principles of anonymity outlined in Laibachkunst’s early manifesto „10 items of the covenant“, it acknowledges the fact that every collective consists of individuals with individual designations, and using those to link creators to their works seems legitimate, since a project as ambitious and monumental as the 1st NSK Folk Art Biennale would not have been possible without the support and enthusiasm of everyone involved, and the promotional support from (not only the participating) artists who announced the exhibition on their respective websites, blogs and forums, creating attention far beyond the range of word-of-mouth propaganda through directly NSK-related channels, reaching out for art audiences not (yet) involved in NSK history.
In fact, the open-door-days at the Spinnerei gallery area on may 3rd and 4th 2014 attracted the regular spring turnout of several thousand visitors, most of whom had never been exposed to NSK(-State) in such a direct and overwhelming manner, and who, accustomed to „regular“ exhibition practice and (Western) art market conventions, were enabled to relate directly with many of the exhibits and their creators alike, many of whom were present during both the opening weekend and the open-door-days, offering conversation, explanations and introductions to NSK and the NSK State, thus multiplying the public presence and perception of the State project in the most effective manner possible. Never has there been such a vast and impressive collection of NSK Folk Art on public display, much less with a turnout of several thousand people within a few days (estimates range from twelve to twenty thousand, according to various sources).

During the many conversations with visitors during these days, it became clear that even those with previous knowledge of NSK, Laibach and/or Irwin were hardly aware of the conceptual depth and eclectic vastness of NSK State’s intellectual and artistic repertoire. Many were impressed and charmed by the unexpected grandeur and distinct otherness of the exhibition which contrasted starkly with the displays of individual artists featured in the other Spinnerei galleries more attuned to conventional/commercial art market requirements. The Werkschau-Hall usually offers special displays during the open-door-days and thus receives particular attention from art aficionados, many of whom were (re-)exposed to NSK history by means of the „past – present – future“ documentary section which outlined key points in NSK history, complemented by Laibach-, Irwin-, Noordung, Novi Kolektivizem, Graditelji (NSK architectural dept.) and State-related exhibits. Considering visitors’ comments and questions, it is safe to assume that many of the impressed audience are likely to re-evaluate the position of NSK on the global art map and delve deeper into the complexities of the 30-year history of both movement and State, eventually leading to future engagement with NSK State and furthering its supra-national presence and relevance, possibly even the prospect of the realisation of a 2nd Folk Art Biennale, as the members of NSK Staat Lipsk unanimously decided from the very beginning that this first show would be the only Biennale organised by them, to provide a basis for future citizen-based incentives to attempt and repeat what has been begun in Leipzig.
The bar is high, both in terms of quantity and quality of the exhibition, yet any future organisers should find themselves in the comfortabe position of being able to draw on the critical success of the first Folk Art Biennale, the contacts made and the reputation gained.

PRESENT

The meta-cultural function of NSK as a container of historical references combined with artistic psycho-analytical techniques dealing with the traumas of the past was impressively present within the works of the artist groups Neue Debrecenische Kunst from Hungary and Riefenstahl (Germany). The latter have explored the potentials and associations of a Neue Sorbische Kunst (New Sorbian Art) for the past 20 years, which as a term incidentally also features in the recently published 20th edition of alt-culture manual ZONIC, edited by Lipsk co-curator Alexander Pehlemann. Neither Pehlemann nor Riefenstahl had had previous knowledge of each other’s interest in a Neue Sorbische Kunst, but it is highly likely that the mutual introduction facilitated by Riefenstahl’s participation in the Folk Art Biennale is going to spawn more variations on that theme.

The ongoing diversification and proliferation of NSK’s approach to technique and aesthetics is also present in the design of the denominational logo of the Nürnbach-Laiberg group, an NSK State offshoot located in and around the Franconian metropole Nuremberg. Their logo, presented on a plaque mimicking official German city limit signs, combines traditional NSK imagery augmented and modified by specifically regional signifiers such as the silhouette of the Nuremberg castle (replacing the three-pointed mount Triglav, a Slovene national symbol), the signature of Albrecht Dürer’s (as well as a tiny portrait of his) and the logo of now defunct mailorder giant Quelle: a stretched out hand, which for decades served as corporate ID even though it supposedly referenced a particular gesture of greeting en vogue in Germany at the time of Quelle’s foundation in the 1930s.
Such details and references abound in the exhibition, and despite the sometimes threatening or gloomy renditions or controversial political subject matter, observable audience reactions were less shocked or outraged than intrigued and fascinated. In contrast to the scandals caused when NSK and Laibach first hit the public with their appropriations, references and juxtapositions, one might conclude that nowadays, such controversial imagery is rather perceived as thoughtfully crafted comments on (and thus reminders of) the relations between art and ideology, subversion and power, oppression and seduction, instead of being dismissed as merely provocative for provocation’s sake.

While the notion of NSK being a Gesamtkunstwerk has been thoroughly explored, its function as collective memory of (not only) Europe’s national narratives and the horrors they produced in their overly exaggerated versions has only been hinted at yet. The international constellation of artists on display at the 1st NSK Folk Art Biennale is an impressive demonstration of the transcendent lure inherent in NSK’s approach to minor (or suppressed) quasi-national narratives in relation to their rediscovery on the global stage, demanding recognition and equal rights in the face of colonialist super-powers and (alliances of) established nation states. Each and every one of them, no matter their spatial expansion or number of citizens, constitute NSK’s historical canvas and, in their totality, are contained in NSK State’s all-engulfing totalitarian monstrosity, creating an art that is much less coded than it may at times appear. In fact, it is pretty obvious that the continuous referencing of stark political symbolism is as much a re-presentation, a working-through of the associated traumas as well as a warning against the consequences of dismissing them as taboo (an all-too-easy way of „dealing“ with uncomfortable issues, thus fostering their germination and eventual, and possibly dangerous reemergence from the depths of suppressed unconscious memory).
Being the ultimate totality, NSK State (as a manifestation of its „immanent consistent spirit“) consequently assumes the metaphysical position of god, as in „there is nothing that is not of me“.
It is thus only logical that the transnationally revised notion of Slovene identity would spill over onto the world stage and transform into something that transcends every reductionist or essentialist preconceived notion of (nationally limited narrations of) Slovene-ness.
„Slovene“ has thus become a much broader, globally applicable term, illustrating in a nutshell the equally present notions of awareness of local/regional/national as well as supranational/global cultural identities. NSK thus not only points out the mutual dependence of diverse cultural backgrounds, all of which are potentially present within NSK state’s concept of transnational totality, but also points the way into the future through its practice of collective endeavour, disregard of personal/subjective preferences within the context of the greater work at hand, and the role of cultural signifiers as heralds of an „art [which] is fanaticism that demands diplomacy“. Whether or not the individual artist in question owns a passport of him-/herself is of lesser importance in this regard, and most artists not yet equipped with one made use of the application forms present at the immigration office desk. Since by NSK State’s temporal logic, every citizen has implicitly always been and will forever be a citizen, the question when (in relation to „objective“ time) a particular citizen was issued hir citizenship documents seems of merely bureaucratic relevance.
However, such details are of little importance to the overall total(itarian), all-absorbing monolithic quality of NSK State’s approach to art & ideology in theory and practice. Citizens and non-citizens alike are subject to the perception of the groups and individuals (also) connected with (the original) NSK and their contextualisation within a holistic construction of infinitely expanding/all-encompassing NSK-occupied space-time. This fact is also acknowledged implicitly in Laibach’s tongue-in-cheek statements describing their recently created Spectre-party: „You can not leave the party, but the party can leave you.“ The very same applies to every past, present, or future association with NSK State – each and every artist or group ever involved is indelibly marked forever, for better or worse. A stamp in a passport merely documents that fact, it seals and makes known the immigration into a heretofore unknown territory you may decide to leave again, or which may leave you – but your interactions with it will forever be a part of your being, just like the State temporarily consisted of your body’s expansion in space, its temperature and molecules, your breath, and words and thoughts. The NSK State is simultaneously a parasite and, vice versa, a host body for its citizens. Its open, undefined and all-inclusive nature invites to participate, reflect, consume and, like the altar in the Werkschau-Hall warningly indicates, even to worship. NSK State transcends the restraining concept of Gesamtkunstwerk and leaves it behind to assume the (seemingly delusional) godlike aspirations of the classical avantgarde: To reimagine a new utopian world and create it in its image by transforming the people it interacts with during that mission; to alter their perceptions and thought processes and turn them into the proverbial new humans, without physical force, using only the aesthetic logics of art and challenging ideas, thereby securing its continuing existence in a dynamic of mutual benefit. Actually, this is less parasitical, rather a symbiosis.

FUTURE

After the closing of what turned out to be the vastest and most diverse and monumental show of NSK Folk Art to date, NSK STAAT LIPSK moved on to a further collaboration with its self-proclaimed protectorate, NSK Drzdzjany (a group of artists, promoters and general NSK enthusiasts located in Dresden/Germany) as part of the annual Bunte Republik Neustadt Festival, where in the previous year, an official flag exchange ceremony and diplomatic reception had taken place at the Stadtteilhaus which includes the BRN-Museum of Neustadt, the alternative neighbourhood in Dresden which is the territory of Bunte Republik (Colourful Republic) Neustadt. The 2014 NSK manifestation included a compact exhibition in a pavillion on the main festival grounds (Lustgarten) and an art gallery as well as public addresses and NSK related film screenings in both the gallery and the alternative pub „Trotzdem“, a traditional NSK meeting place run by state artist Steffen Otto. The festivities were preceded by a symposium on micronations, attended by (among others) the prime and foreign ministers of the Lithuanian artists’s republic of Uzupis, who established diplomatic relations with NSK State. The results of the symposium were gathered to form the basis for a larger conference in the future.
More projects and exhibitions are in the making, yet when and where the next NSK Folk Art Biennale is going to take place hasn’t been confirmed yet. NSK STAAT LIPSK was quite clear about providing the infrastructure and network for other NSK denominations to put on a follow-up event, but would not repeat the experience of the 1st NSK Folk Art Biennale in the same place and with the same staff. The torch has to move on, and a new and fresh generation of folk artists has to generate the will and the means to set up another Folk Art show keenly presenting the still fledgling Volkskunst of the people of NSK State.
In its 23rd year of existence, the State of NSK is flourishing more than ever, and its future seems quite promising, for its citizens do not refrain from learning from the past, keeping it alive as art, and pre-think the implications of a transnational global state which inadvertantly would have to be structured by the unforgotten (and unforgettable) traumas of failed previous utopian endeavours.

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